deutscher Fußballschiedsrichter; FIFA-Schiedsrichter; leitete 53 Länderspiele, darunter WM-Spiele bei den Endrunden 1966, 1970 (Eröffnungsspiel) und 1974 sowie 125 Bundesligaspiele; pfiff zahlreiche Europacupspiele
* 5. Oktober 1928 Hindenburg/Oberschlesien
† 13. August 2014 Schwetzingen
Laufbahn
Ernst Tschenscher, der als Jugendlicher bei Preußen Hindenburg in seiner oberschlesischen Heimat Fußball spielte, kam 1945 nach Entlassung aus der Gefangenschaft in die Gegend von Mannheim und schloss sich dem VfL Neckarau an. Er wurde bald mit der Leitung der Jugendabteilung betraut. Damals fehlte es unter anderem auch an Schiedsrichtern. Um Jugendspiele leiten zu können, nahm er an einem Lehrgang teil. Die Sache machte ihm Spaß, und auf Anraten von Kameraden ließ er sich vom Verein zur Schiedsrichterausbildung melden. Die große Schiedsrichterprüfung legte er 1948 ab. Bereits 1951 erhielt er die Lizenz als Oberliga-Schiedsrichter des Süddeutschen Fußballverbandes. Damals, als 23jähriger, war er einer der jüngsten Oberliga-Schiedsrichter. Seit 1958 ist er internationaler FIFA-Schiedsrichter. Er wurde zu 38 A-Länderspielen herangezogen und nahm 1966 in England und 1970 in Mexiko an zwei Weltmeisterschaften teil, zuzüglich der diesjährigen, inoffiziellen "Mini"-Weltmeisterschaft in Brasilien. 1962 in Stuttgart das Europacup-Finale der Pokalsieger zwischen Atletico Madrid und FC Florenz, 1963 ebenfalls in Stuttgart das letzte deutsche Endspiel zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln, ...